Duyster.de - Die Infoseite

Ralf Duyster

Betriebswirt in Frührente

Ich wage mal von mir zu behaupten, ich hatte ein umfangreiches Leben. Ich habe viel gemacht. Dafür bin ich auch früh in Rente. Also in Frührente.

Die Einzelheiten kannst du im Folgenden hier lesen. Es ist quasi der Großteil meiner Lebensgeschichte.

Wie hat RALF DUYSTER angefangen?

Ich werde oft gefragt, wie ich eigentlich im Internet angefangen habe. Wie es dazu kam, dass ich das hier alles mache. Ich erzähle dir hier wie sich das entwickelt hat über die Jahre.

Geboren bin ich in Düren. Aufgewachsen bin ich in einem Dorf, welches Oberzier heißt. Meine Eltern hatten dort 1979 ein Haus gekauft. Ein 3-Familienhaus mit einem Ladenlokal. Eine Wohnung davon bewohnten wir . Die 2 anderen waren vermietet. Als wir dahin gezogen sind war ich etwa 10 Jahre alt. Manchmal war die Zeit mit meinen Eltern nervig. Aber das sehen wohl alle Kinder so. :-)

Woher kommt Karl Lauterbach?

Nur am Rande erwähnt: Unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist ebenfalls in Oberzier aufgewachsen. Als ich das nach seiner Ernennung zum Gesundheitsminister im Lokalradio hörte, dachte ich, ich hätte mich verhört. Ich sah dann im Internet nach, und fand die entsprechende Info. Also die Info war richtig. Aber ich habe ihn vermutlich nie gesehen. Und wenn, damals war er nur einer von vielen älteren Jungs. Aber interessant ist diese Tatsache schon.

Die Schulzeit

In der Hauptschule gehörte ich wohl eher zur "Null-Bock-Generation". Das heißt, ich war halt anwesend, weil es so sein musste. Entsprechend waren meine Noten. Wenn ich eine 4 in einer Klausur hatte, war ich schon glücklich.

Entsprechend war auch mein Abgangszeugnis. Ich hatte 5 5er. Ich kann es heute sagen, weil es eh egal ist. Ich bin in Rente und habe dies mehr als korrigiert in meinem Lebenslauf.

Ich ging nach der 9. Klasse ohne Abschluss von der Hauptschule ab. Ich war froh, dies endlich hinter mir zu haben. Was dann kommen sollte, wusste ich nicht. Ich hatte keinen Plan von meinem Leben. Auch wenn meine Eltern, besonders mein Vater, mich ins Handwerk drängen wollten. Ich hatte damals meinem Vater immer geholfen wenn er etwas am Auto reparieren musste. Und so verschaffte er mir die Möglichkeit bei einem Bekannten von ihm, der eine Kfz-Werkstatt hatte, dort mitzuarbeiten. Ich glaube es war für 2-3 Wochen geplant, und wenn es geklappt hätte, hätte ich auch dort bleiben können und eine Lehre machen können. Aber schon am ersten Abend sagte ich meinem Vater, das ich da nicht mehr hingehe. Nicht wegen der Arbeit selber. Aber mir hat die ganze Atmosphäre unter den Kollegen nicht gefallen. Der Umgang der Leute untereinander, das war nicht meine Welt. Das wollte ich mir auf keinen Fall noch einen Tag antun. 

Nach 2 Jahren Gammelleben sagte mein Berufsberater, um eine sinnvolle Ausbildungsstelle zu bekommen sollte ich erst mal den Hauptschulabschluss nachholen. Ok, dann tat ich das mal. Nach einem Jahr in einem Weiterbildungszentrum, hatte ich den Hauptschulabschluss nach geholt. Wir fingen dort mit dem Stoff der 5. Klasse an. Dies war völlig einfach für mich. Entsprechend war meine Motivation bei den guten Noten, die ich plötzlich hatte. Ich war also nicht dumm, sondern nur die ganzen Jahre unmotiviert. Erstaunlich. Und ich denke mal, der Lehrplan war mit Absicht so gelegt, um die Leute zu motivieren, die bisher nicht so wirklich viel Erfolg hatten. Das war jedenfalls erfolgreich.

Beim Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel, sah der Marktleiter erst nur die 5 in Mathe auf dem Abgangszeugnis der Hauptschule und meinte, wenn man einen kaufmännischen Beruf erlernt, sollte man aber in Mathe mindestens eine 3 haben. Und keine 5. Ich sagte, ich hab doch eine 2, auf dem anderen Zeugnis. Er hatte dies übersehen und war ganz überrascht. Er meinte, das wäre eine Leistung, von 5 auf 2 zu kommen. Somit wurde ich eingestellt. Und so hatte ich mich gegen 2 Mitbewerber durchgesetzt die vom Gymnasium und von der Realschule kamen. 

Es war der Extra Bau+Hobby. Ich kann den Namen sagen, denn das Unternehmen gibt es heute nicht mehr.

Ich hatte die beste Abschlussprüfung von allen Extra Baumarkt Azubis in Deutschland meines Jahrgangs. Diese Ausbildung war mir aber zu wenig, als ich die Lehre abgeschlossen hatte. Denn ich sah ja, ICH KANN ES DOCH UND BIN GAR NICHT SO DOOF! Darum bin ich zur Handelsschule gegangen, Nach einem Jahr ergab es sich, dass ich in unserem Ladenlokal, was  zu unserem Haus gehörte, ein Geschäft eröffnete. Eines Abends kam ich nach Hause und mein Vater meinte, ich wollte doch immer ein Geschäft haben. Ich sollte mir mal überlegen, was ich da im Laden machen will. Ich verstand erst gar nicht was er von mir wollte. Denn der Laden war ja vermietet. Dort war ein Fachgeschäft für Heimtierbedarf drin. Mein Vater sagte, der Laden macht zu. Die Inhaber sind Pleite. Nach 5 Monaten. Ok, dann überlegte ich mir, was ich da drin machen wollte. Aber am Ende entschied ich mich, den Laden zu übernehmen so wie er war. Somit war "Heimtierbedarf Ralf Duyster" geboren.

Etwa zeitgleich habe ich gewechselt von der Handelsschule zur Höheren Handelsschule, weil ich nach einem Jahr in Verbindung mit der abgeschlossenen Ausbildung die Qualifikation hatte. Und so hatte ich am Ende das Fachabitur. Das war in sofern erstaunlich, weil ich in der Hauptschule meist keine Lust hatte und entsprechend schlechte Noten hatte.

Es waren interessante Jahre. Auf der einen Seite lernte ich viel über die kaufmännischen Dinge, auf der anderen Seite führte ich mein eigenes Geschäft. Da merkte ich die Vorteile der Selbstständigkeit. Es war zwar mehr Arbeit, denn ich war ja nicht nur von 9 bis 18 Uhr im Laden. Auch am Wochenende oder Abends, wenn mir noch etwas eingefallen ist was ich noch erledigen wollte oder musste.

Das Ende von Heimtierbedarf Ralf Duyster

Irgendwann 7 Jahre später ergab es sich, dass meine Eltern sich dazu entschlossen, das Haus zu verkaufen. Hier war die Überlegung meiner Eltern, meine Mutter wollte nicht auf dem Dorf alt werden und mein Vater wollte nicht ständig Handwerker bestellen, wenn etwas kaputt war. Bisher hatte er alles selber gemacht. Was er bis dahin noch nicht gemacht hat, hat er trotzdem probiert und hat es gemacht. Er war also ein echter Handwerker. Ursprünglich Elektriker, aber er machte einfach alles. Doch ich war kein Handwerker sondern Kaufmann. Und für handwerkliche Dinge hatte ich keine Lust und auch keine Kenntnisse, geschweige denn Interesse. Der Makler meinte, so ein Objekt lässt sich besser verkaufen wenn es komplett leer ist. Also die Wohnungen aber auch der Laden. Ich wollte meinen Eltern da nicht im Wege stehen. Darum schloss ich den Laden nach den ganzen Jahren wieder und ging nach rund 7 Jahren wieder in das Heer der Arbeitnehmer. Ich hatte inzwischen eine leerstehende Wohnung "besetzt", in dem Haus. Ich wohnte sozusagen alleine. Aber ich ging täglich runter zu meinen Eltern essen. :-)

Inzwischen war ich auch wieder in der Schule. Ich wollte noch "staatlich geprüfter Betriebswirt" werden. Was mir auch im Jahr 2000 gelang. Denn dann war die Abschlussprüfung nach 3 Jahren Abendschule. Im letzten halben Jahr hatte ich zwar nicht mehr viel Motivation aus privaten (Beziehungs-) Gründen, und ich habe die Abschlussprüfung nur bestanden weil ich vorher so gut war. Aber es war geschafft. Die Beziehung hatte sich zwar erledigt, aber von nun an war meine Berufsbezeichnung "staatlich geprüfter Betriebswirt". Ich überlegte zwar, was ich noch danach machen konnte. Doch aus besagtem Grund verwarf ich die Gedanken schnell wieder. Es reichte mir. Und meine Nachlässigkeit aus meiner Jugendzeit hatte ich mehr als korrigiert. 

Nachdem ich mein Geschäft geschlossen hatte, arbeitete ich über eine Zeitarbeitsfirma. Denn nach 7 Jahren Selbstständigkeit galt ich offiziell nicht als berufserfahren. Das nervte etwas. Denn dort hatte ich mehr Dinge getan als andere in ihrem normalen Job. Aber so war es nun mal. Und ich fand dann eine Stelle bei Persona Service. Eingesetzt war ich erst mal im Forschungszentrum Jülich und im Kraftwerk Eschweiler. Beides als Bürohilfe. Dann im Personalverkauf von der Telekom, an der Telefonhotline. Ich wollte dort bleiben weil mir der Job gefallen hat. Meine damalige Teamleiterin fand das auch gut und war dafür, dass ich dort blieb. Aber die Telekom hatte Einstellungstop. Jedoch war es damals so, man konnte über die Zeitarbeitsfirma nur für 1 Jahr in einer Firma eingesetzt bleiben. Also musste ich gehen. Anschließend hatte ich 2 Stellenangebote dankend abgelehnt, die ich von der Zeitarbeitsfirma bekam. Auch wenn ich bei der Zeitarbeitsfirma war, machte ich trotzdem nicht alles. Ich hatte zwar dann mit einer Entlassung gerechnet, aber es gibt Dinge, die mache ich nicht.
Und dann kam das Angebot bei Pelikan Hardcopy zu arbeiten. Im Versandbüro. Es war auch erst als Bürohilfe gedacht. Damit konnte ich mich dann schon eher anfreunden. Am Anfang war ich natürlich auch nur die Aushilfe im Büro. Jedoch wurde ich dort nicht so behandelt.
Ich lernte vieles. Besonders durch meine damalige, ältere Kollegin. Heute ist sie in Rente. Aber wir verstehen uns auch heute noch gut und sie brachte mir viel bei, was den Versand betraft. Einige Monate später ergab es sich, dass eine andere Kollegin den Job wechselte, meine ältere Kollegin sagte zu mir: "Bewirb dich! Bewirb dich!" Und ich bewarb mich für die Stelle. Ich hatte den Eindruck, es wurde schon vorher darüber gesprochen. Denn als ich meine Bewerbung abgab für die Stelle, wurde ich vom Chef angegrinst. :-)

Ich wurde jedenfalls angenommen und blieb somit bei Pelikan. Natürlich nicht als Bürohilfe sondern als Sachbearbeiter für Versand. Die Arbeit mache Spaß. Ich konnte in meinem Bereich vieles lernen und hatte auch viele Freiheiten. Darum will ich mich auch an dieser Stelle bei meinen E-Kollegen wie auch bei meinen Vorgesetzten bedanken, für die tolle Zeit. 

Im Folgenden ergab es sich auch, dass ich Auditor wurde (für das Qualitätsmanagement) und auch im Betriebsrat aktiv wurde. Als Jahre später mein damaliger Versandleiter in Rente ging und ich seinen Job haben wollte, wurde ich jedoch ziemlich enttäuscht. Angeblich war ich zu nett. Aber das ich trotzdem alles bekam, was ich wollte, und mit den Kollegen auch in anständiger Art und Weise klar kam, das zählte wohl nicht. Also ich musste nicht rumbrüllen. Sondern es klappte auch mit guten Beziehungen. Nur sah man das offenbar nicht.  Anscheinen muss man sich aufführen wie die Axt im Walde um etwas darstellen zu können. Naja, andere hatten da  wohl nix anderes zu Bieten. 

Als mir dann eine neue Vorgesetzte "vor die Nase gesetzt" wurde, verlor ich die Lust. Das war mir den ganzen Jahren nicht passiert. Und ich überlegte schon, die Stelle zu wechseln und mir was anderes zu suchen. Doch diese Entscheidung wurde mir dann irgendwann abgenommen. Denn es wurde seitens der Firmenleitung entschieden, unser Vertriebslager zu schließen.

Das Ende von Pelikan Hardcopy

Die besagte ältere Kollegin rief mich in meinem Urlaub an, weil in der Firma seltsame Dinge passierten. So wurden Produkte kommissioniert, die sonst nicht liefen. Und für die Sommerzeit und Urlaubszeit ging recht viel Ware raus. Sonst die Jahre hatten wir immer ein "Sommerloch", wie wohl jedes Unternehmen. Aber davon war nun nichts zu spüren.

Ich fuhr in die Firma um mir das anzusehen. Ich war ja inzwischen stellv. Vorsitzender vom Betriebsrat und durch das Versandbüro hatte ich Erfahrung in vielen Bereichen. Die Kollegen im Lager erzählten mir, dass es merkwürdig ist, dass bestimmte Artikel in Aufträgen kamen, die sonst selten bestellt wurden. Die Empfänger waren zum großen Teil Unternehmen, die wir nicht kannten. Und wir kannten ja alle größeren Kunden.

Ich sprach mit unserem Kundenservice. Aber die Kollegen in den Verkaufsniederlassungen wussten (angeblich) auch nichts. Im Nachhinein dachte ich mir, die wollten oder durften nichts sagen. Denn bei manchen hatte ich den Eindruck, sie wussten mehr als sie sagten. Aber ich konnte mich auch irren und später war es mir sowieso egal.

Im Rahmen des Betriebsrat wollten wir mit unserem Geschäftsführer darüber reden. Doch er wusste auch nicht was los war. Und ich glaubte ihm das. Er war also ein sehr anständiger Mensch. 

Unser Geschäftsführer flog dann in die Schweiz, um mit unserem damaligen obersten Chef zu reden und rauszufinden was da los war. Als er wiederkam, wollte er mit mir und unserer Vorsitzenden vom Betriebsrat reden. Dann sagte er uns, wir werden geschlossen. Eine schöne Nachricht war das nicht. Aber es war in diesem Zuge alles richtig gelaufen. Denn wir (Betriebsrat) wurden als erste Stelle informiert. Auch wenn viele von uns sich schon denken konnten, was kommen sollte. Dumm waren wir ja auch nicht. Wir sagten dem Geschäftsführer, dass er dies den Mitarbeitern mitteilen muss. Das war ihm natürlich klar und tat dies auch. Es war eine niederschmetternde Info, die auch einige Tränen bei den Mitarbeitern zur Folge hatte, die zum Teil schon 30 Jahre in dem Haus arbeiteten.

In der folgenden Zeit habe ich meine eigentliche Arbeit im Versand nur noch als Nebensache betrachtet. Damit die Kollegen bei der Sache anständig raus kamen, hatte ich mich vorwiegend nur um die Betriebsratsarbeit gekümmert. Ehrlich gesagt, war mir dann auch egal ob eine Sendung  später beim Kunden ankam. Denn wir waren ja offenbar nicht mehr so wichtig, wenn man uns schließen wollte. Dabei hatten wir alle uns viele Jahre den "Hintern aufgerissen", um alles anständig zu erledigen. Das alle dringenden Lieferungen auch pünktlich bei den Kunden ankamen. Und es war oft nötig, Aufträge vorzuziehen und als Sonderfahrt zu Kunden zu liefern. Aber das alles zählte jetzt nicht mehr. 

Gedanken zum Ende von Pelikan Hardcopy

Es ist äußerst schade, dass der Betrieb eingestellt wurde. Wir waren eine Gruppe von Mitarbeitern, wo vieles einfach passt. Nicht alle mochten sich, das hatte ich über den Betriebsrat auch mitbekommen doch natürlich auch in meinem Job als Mitarbeiter vom Versandbüro. Aber wir alle haben unseren Job gemacht damit der Laden läuft. Ich für mein Teil ging gerne morgens zur Arbeit. Und so ging es den meisten Kollegen. 

Ich hatte damals schon mit dem Gedanken gespielt, mir einen Kredit auf zu nehmen, um Das Gebäude zu kaufen. Ich hatte zwar nicht viel Eigenkapital. Aber es wäre vielleicht möglich gewesen, wenn dann das Gebäude als Sicherheit genommen wäre. Aber durch den neuen Job habe ich die Überlegungen wieder fallen lassen. 

Heute tut es mir leid, dass ich dies nicht weiter verfolgt habe. Das Lager und die Mitarbeiter die sich auskennen, wären da gewesen. Ich hätte nur Leute für den Vertrieb gebraucht. Ich könnte ja jetzt sagen, nun bin ich eh in Frührente. Daher hat sich das erledigt. Es wäre trotzdem noch machbar. Auch wenn das Gebäude innen inzwischen verändert wurde. Aber ich denke der Stress wäre für meine Gesundheit nicht mehr so förderlich. 

Jedenfalls, als alles geregelt war bezüglich der Schließung für die Mitarbeiter, konnte ich mich mal um mich selber kümmern. Ich fand dann nach 2 Monaten eine Stelle als Versandleiter. Dort war ich vorwiegend für die Länder Ukraine, Weißrussland und Russland zuständig. Aber auch andere Länder, für die Zollpapiere erstellt werden mussten. Doch diese Firma wurde auch geschlossen. Ich fand es einerseits schade, auf der anderen Seite war ich froh, gewisse Kollegen nicht mehr sehen zu müssen.

Zeitgleich ergab es sich, dass das alte Pelikan-Vertriebslager von einer chinesischen Firma gekauft wurde. Ich freute mich schon, nun komme ich wieder "nach Hause". Und so schickte ich direkt eine Bewerbung. Aber leider dauerte es rund 2 Jahre, bis ich endlich mal anfangen konnte. In der Zeit beschäftigte ich mich mit meinem Nebenjob. Dem Onlinemarketing.

Das heißt, mein Geld verdiente ich vorwiegend damit, mit Partnerprogrammen zu arbeiten. Also wenn ich zum Beispiel ein Buch bewerbe und verkaufe, bekomme ich davon einen gewissen Anteil vom Verkaufspreis. Also eine Provision. Der Käufer muss also nicht mehr bezahlen. Die Händler bezahlen mich, weil ich Werbung für sie mache. So auch Produkte wie Haushaltswaren oder Elektrogeräte. Meine Kontakte zu Autoren, Schauspielern, Musikern oder Comedians waren dafür von Vorteil. Für beide Seiten.
Und auf allen Seiten hatte ich Werbung von Google stehen. Diese Werbung passt sich den Inhalten der jeweiligen Seite an und den Besuchern meiner Seite wegen der Cookies. Wenn jemand dort drauf klickt, bekomme ich Povision. Was auf der folgenden Seite gemacht wird, ist egal. Ich habe mein Geld schon mit dem Klick auf den Banner verdient.

Ich musste also nur für möglichst viele Besucher auf meinen Seiten sorgen. Das ist sicher nicht so einfach. Aber es ist machbar. Mein Leben heute ist ein anderes, als es früher war. Zu meiner Zeit im Versand und als Versandleiter hatte ich mit wesentlich mehr Menschen zu tun. Sei es persönlich oder per Telefon und Mail. Aber man kann damit leben.

Abschließend kann ich auch dazu sagen, ich habe in den letzten Jahren viel über mich und andere gelernt. Auf manche Menschen kann man sich verlassen. Für andere bin ich sicher nur einer von vielen. Dabei sehe ich so oft bei anderen Leuten, sie machen Fehler. Doch ich halte mich damit nicht mehr weiter auf. Ich bin jedenfalls bereit, anderen zu helfen. Aber mich auf andere verlassen werde ich sicher nicht mehr. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben mir einiges gezeigt. Zum Beispiel, dass man sich nicht auf andere verlassen sollte. Egal ob Promis oder nicht. Darum mache ich vorwiegend mein eigenes "Ding". Alles andere ist nur eine Nebensache für mich. Es ist schade. Aber so ist es nun mal. Ich hatte auch mal im Kopf, das Marketing für Promis zu machen. Aber nachdem ich immer wieder feststellen musste wie "zuverlässig" manche sind, ist mir dafür die Lust vergangen.

Wie kam RALF DUYSTER ins Internet?

Das ich überhaupt ins Internet kam, begann Ende 1999. Damals hatte ich nach meiner Zeit als Geschäftsinhaber wieder eine "normale" Arbeit begonnen und war im Büro. Genauer gesagt im Forschungszentrum Jülich. Mein Gegenüber sagte, ich könnte da auch ins Internet. Da sagt keiner was. Na gut, da ich bis dahin nur mal kurz im Internet war, probierte ich das mal aus.

So kam ich auch in einen Chat. Das war alles noch so neu für mich, aber mir gefiel es da. Ich wurde dann dort später auch "Superuser". So nannte man dort die Aufpasser. Und wieder eine Zeit später hatte sich das so entwickelt, dass ich sozusagen der "Obersuperuser" war. Also ich war die "rechte Hand" vom Webmaster und passte auf, dass die anderen Superuser alles richtig machten und half ihnen auch wenn es Probleme gab.

Dabei sah ich auch, andere Chatter hatten eine Webseite. Ich kannte Webseiten nur von großen Unternehmen wie RTL und sowas. Ich wusste nicht, das sich jeder eine Webseite machen konnte. Das wollte ich dann auch haben und probierte es einfach aus. Der Anfang war natürlich total unstrukturiert und etwas wirr. Ich musste ja erst mal sehen wie das eigentlich alles funktioniert.

Dann habe ich mit der Zeit auch Partnerprogramme auf die Seite gepackt und ich fing an, damit Geld zu verdienen. Natürlich hatte ich dafür ein Gewerbe angemeldet. Da ich früher ein Geschäft hatte, wusste ich ja was zu tun war. Auch wenn es eine andere Tätigkeit war.

Es war jedenfalls immer nur ein Nebenjob. Ich sammelte meine Erfahrungen. Was ging, was nicht ging. Was man nicht tun sollte, wovon man die Finger lassen sollte. Die Erfahrung macht es. Ich bildete mich weiter. Lernte einige Dinge.

Änderung meines Onlineverhaltens

2011 sah ich dann im TV auf VOX zufällig die Sendung "Das perfekte Promidinner". Hier erwähnte Yvonne de Bark (aus "Unter uns") auch, dass sie bei Facebook angemeldet ist und selber dort schreibt. Da ich schon bei Facebook angemeldet war, die Seite aber kaum nutze weil ich damit nichts anfangen konnte, sah ich mal nach und suchte nach ihr. Ich fand sie, klickte sie einfach an für eine Freundschaft, und kurze Zeit danach wurde die "Freundschaft" bestätigt. Ich hielt dies im Auge weil ich nicht wusste, ob sie das wirklich selber ist. Doch ich gelangte immer mehr zu der Überzeugung, sie ist es selber. Ich fand das interessant. Das bestätigte sie mir übrigens später auch, als wir uns später persönlich kannten.

Jedenfalls kam ich dann auch mit ihr so in Kontakt. Denn ich kommentierte teilweise ihre Beiträge, sie antwortete darauf. Der Kontakt war also da. Auch per Privatnachrichten. Später erwähnte sie mal, dass sie eine Lesung hätte in Köln. Am Dom in einem Lesezelt. Ich fragte sie wo das genau ist. Sie erklärte es mir. Aber als ich dann dort war, bin ich trotzdem auf dem Weihnachtsmarkt rumgelaufen und habe in den Buden gefragt. Doch niemand wusste etwas von einem Lesezelt.

Als ich es dann gefunden hatte, musste ich zu meiner Schande feststellen, sie hatte es mir richtig erklärt. Also man sollte auch besser zuhören (lesen) was einem geschrieben wird. 😁

Ich kam ins Lesezelt rein, sah mich erst mal um. Dann hörte ich schon von rechts aus einer Gruppe von Frauen freudig meinen Namen. Ich guckte. Es war Yvonne. Sie kam sofort auf mich zu und wir umarmten uns zur Begrüßung.

Natürlich kannte ich sie aus der Serie "Unter uns", was ich immer gucke. Aber ich war jetzt nicht nervös oder sowas. Promis sind auch ganz normale Menschen. Nur eben mit einem anderen Job, wodurch sie bekannt sind.

Sie sagte mir dann, ich sollte mich doch zu ihnen setzen. Dies tat ich dann auch. Später folgte die Lesung. Nach der Lesung ging sie mit einigen Leuten noch in ein Lokal dort am Dom. Sie fragte mich, ob ich noch mit komme. Aber ich lehnte ab. Denn ich war nicht so gut drauf weil wenige Tage vorher mein Onkel gestorben war. Da wollte ich mit meiner "Stimmung" nicht dort sitzen und anderen vielleicht die Laune verderben.

Aber der Kontakt zu Yvonne de Bark war da und dieser entwickelte sich immer intensiver. Bei der Lesung war auch ein damaliger Literaturagent. Kurt Heering. Den lernte ich dort auch kennen. Durch ihn bekam ich auch Kontakt zu einigen Autoren. Und so kam eins zum anderen. Über die Zeit lernte ich einige Leute kennen, die zum Teil recht bekannt sind. Ausschlaggebend war dabei der Kontakt zu Kurt Heering. Doch einige habe ich auch so kennen gelernt. Ich weiß aber nicht mehr wie die Kontakte zustande im Einzelnen zustande kamen.

Jedenfalls entwickelte sich das alles so mit der Zeit und ich bot u.a. vielfach auch Bücher auf meiner Webseite an, weil ich einige Autoren kennen gelernt hatte.

Leider verstarb Kurt Heering 2013.

Doch es entwickelte sich weiter. Ich kenne einige Leute, die bekannt sind. Präsentiere deren Produkte, wenn ich davon überzeugt bin und wenn ich mich mit den Leuten auch gut verstehe. Es gab auch schon Kontakte zu bekannten Menschen, die ich aus dem TV kannte. Aber diese habe ich einschlafen lassen. Denn es sind auch alles nur MENSCHEN. Manche nett, manche weniger. Also alles normal. Entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Also alles wie im normalen Leben. Für mich sind Promis auch nur Menschen, und da sind alle gleich.

NEIN! Ich werde hier keine Namen nennen, wenn das jetzt jemand wissen will. Auch wenn ich meine negative Meinung über einige Leute habe, werde ich keine schmutzige Wäsche waschen.

Und ja! Man kann davon leben, dass man etwas im Internet macht. Auch wenn man hier vorsichtig sein muss, welche Dinge man sich "ins Haus holt". Es gibt leider sehr viele dubiose Angebote. Spätestens wenn man Geld bezahlen muss um welches zu verdienen, sollte man hellhörig werden. Oder wenn einem gaaaaaaaaaaaaanz große Gewinne versprochen werden. Auf sowas sollte man sich nicht einlassen. Auch bei Facebook sollte man vorsichtig sein. Es gibt so viele Fakenews, die von irgendwem erstellt wurden. Aber leider gibt es User, die alles teilen. Sicher meinen sie es gut und wollen andere informieren. Aber genau deswegen verbreiten sich diese Fakes immer weiter. Und leider gibt es viele die alles glauben was ihnen erzählt wird ohne es mal zu überprüfen.

Woher kommt RALF DUYSTER?

Meine Eltern kannten sich bereits aus der Schulzeit. Sie gingen auf die gleiche Schule. Im "Grüngürtel" in Düren. Irgendwann ergab es sich, dass die beiden zusammen kamen. Sie verlobten sich, sie heirateten, ich entstand daraus. 😇

Beide stammen aus Düren und unser Leben drehte sich immer in und um Düren. Anfangs wohnten wir in der Stadtmitte ungefähr von Düren, als ich geboren wurde.

Da gibt es auch noch eine etwas traurige Geschichte. In meiner Kindheit gab es in der Nachbarschaft ein Mädchen. wir waren ja beide um die 8-9 Jahre schätze ich. Ich fand sie immer toll. Wir waren viel zusammen, oder haben auch mal was für die Schule gemacht. Vor einigen Jahren dachte ich mir, ich suche mal nach ihr im Internet. Und ich fand sie tatsächlich im Internet. Ich schrieb sie dann an, ob sie die Besagte ist. Ich nannte ihr auch eine Kleidung die ich an ihr immer toll fand und die mir im Gedächtnis geblieben ist. Sie sagte, das stimmt. Auch das sie dort gewohnt hat, wo ich es ihr sagte. Aber an mich konnte sie sich nicht erinnern. Das war eine echte Enttäuschung. Ich hatte da wohl keinen großen Eindruck hinterlassen. Ich hätte sie gerne wieder gesehen. Erfahren was aus ihr geworden ist. Was sie gemacht hat über die Jahre. Aber leider hatte sich das ja damit erledigt.

Als ich 10 Jahre alt war, kauften meine Eltern ein Haus auf einem Dorf in der Nähe von Düren. So wechselte ich auch die Schule von Düren, hin zum Dorf. Es war alles in allem eine schöne Zeit. Natürlich gab es auch viele Dinge, die ich damals gehasst habe. Aber so ist das wohl, wenn man ein Kind ist. Das ist normal.

Alles in Allem kann ich sagen, dass meine Eltern wohl immer wollten, dass es mir gut geht. Ich will nicht alles aufzählen, was sie gemacht haben. Das gehört hier nicht hin. Aber es ist immer darauf hinaus gelaufen, dass es mir gut ging und das ich auch meinen Willen bekam, soweit es sich finanzieren ließ.

Sicher musste ich auch Dinge tun, die mir nicht gefallen haben. Aber wie schon erwähnt, das ist wohl normal in der Kindheit. Was ist schon perfekt? Im Laufe der Jahre ergab es sich, dass meine Eltern das Haus wieder verkaufen wollten, welches sie 1979 gekauft hatten. Nach rund 30 Jahren. Mein Vater dachte, er kann irgendwann nicht mehr so viel selber reparieren. Für alles Handwerker zu bestellen, das konnte und wollte er nicht zahlen. Und ich bin kein Handwerker. Ich bin Kaufmann. Ich habe zwar viel mit ihm damals gemacht, aber ich habe diese Tätigkeiten gehasst. Werkzeuge waren nicht so mein Ding. 2001 sind meine Eltern wieder zurück nach Düren gezogen. Im gleichen Haus, aber 2 Etagen höher, war eine kleine Wohnung frei, die ich dann nahm. Denn ich hatte keine wirkliche Vorstellung davon, was ich eigentlich wollte. Mein Herz hing an Oberzier. Aber in diesem Haus wohne ich auch heute noch. jetzt schon 22 Jahre.

Tod meiner Eltern

2004 ergab es sich dann, dass meine Mutter sah, wie mein Vater gelb wurde im Gesicht und schickte ihn zum Arzt. Bei Untersuchungen wurde dann festgestellt, dass eine Zyste an der Galle für die Gelbsucht verantwortlich war. Im Zuge dessen wurde dann auch ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse gefunden. Dieser wurde zwar in der Uni-Klink in Köln entfernt, aber nach einem Jahr waren die "Dinger" auf Leber und Niere an der rechten Seite. Eine Chemo blieb erfolglos. 

Ende Mai 2006 fuhr er selber mit seinem Wagen zum Krankenhaus, weil er wieder Wasseransammlungen im Körper hatte. Das sollte dann dort entfernt werden. Aber leider bekam meine Mutter Sonntags einen Anruf von der Ärztin. Sie sagte wir sollen mal zu ihr ins Krankenhaus kommen. Sie muss mit uns reden. Mir war schon klar, um was es wohl ging. Und so war es dann auch. Sie sagte sie können für meinen Vater nichts mehr tun. Es würde wohl nur noch einige Tage dauern. 

Nach dem Gespräch gingen wir zu meinem Vater ins Zimmer, aber wir sagten ihm nichts davon. Wir versuchten wohl beide uns normal zu verhalten. Am nächsten Tag war ich wieder mit meiner Mutter bei meinem Vater. Irgendwann ging meine Mutter mal aus dem Zimmer weil sie mit dem Arzt reden wollte. Dann war ich mit meinem Vater alleine im Zimmer, da er auf einem Einzelzimmer lag. Plötzlich sagte mein Vater. "Wir müssen auch mal über meine Beerdigung reden." Dann war mir klar ihm wurde auch gesagt was los war. Er sagte das aber auch völlig normal. Als reden wir über ein Auto was gewaschen werden muss. Aber ich hatte keine Lust mit ihm über seine Beerdigung zu reden. Ich tat das dann mit einem dummen Witz ab und sagte, "Was für ne Beerdigung? Wir verbuddeln dich unten im Park und dann ist gut!" Er lachte, ich grinste. Und ich war froh, als meine Mutter dann wieder ins Zimmer kam. 

Jetzt kann man natürlich sagen, das war nicht schön das ich mit ihm nicht darüber reden wollte damit er in Frieden "gehen" kann. Aber bei uns war es nicht üblich, dass wir über solche Dinge reden. Es war meist ziemlich emotionslos. Ich habe auch nie zu meinen Eltern gesagt, dass ich sie liebe. Mein Vater hat sowas auch nie gesagt, meine Mutter sagte sowas Ähnliches als ich jünger war schon mal aber ich hab dann direkt gemotzt "Boah, lass mich in Ruhe!". Aber ich weiß, mein Vater wusste, dass alles vernünftig geregelt wird. 

Dienstag war er sehr müde. Mittwoch schlief er und wurde nur 2 mal wach. Donnerstag hatte ein Pfleger etwas an ihm gemacht, dabei ist er auch wach geworden aber hatte dann sofort weiter geschlafen. Ich denke das lag am Morphium. 

Donnerstagabend bekam meine Mutter abends einen Anruf aus dem Krankenhaus. Es war soweit. Mein Vater war tot. Meine Mutter rief mich dann an und sagte mir das. Dann sind wir ins Krankenhaus gefahren um ihn nochmal zu sehen. Er war hergerichtet worden. Er sah aus als käme er grade aus dem Urlaub. Er war braun geschminkt. Lag auf dem Rücken, die Hände auf dem Bauch gefaltet. Ich konnte ihn nur ansehen. Konnte aber nicht viel dabei denken. 

Als wir dann das Zimmer verließen, ging meine Mutter auf dem Flur zur Wand, schlug dagegen und heulte. Eine Schwester die dort grade war, nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten. Ich stand nur da und starrte ins Leere. Völlig emotionslos. So wie unser allgemeiner Umgang meist war. 

Wir fuhren dann nach Hause. Ich begleitete meine Mutter noch bis in die Wohnung. Blieb noch was dort, dann ging ich hoch in meine Wohnung. Und da ich nun alleine war, fing auch ich an zu heulen. 

Mein Vater starb am 01.06.2006 um 22.10 Uhr 

Ich fand das erstaunlich, dass mein Vater im Rahmen seiner Selbstständigkeit immer noch Arbeiten ging bis kurz vor seinem Tod. Trotz der Chemo, die er seit einem Jahr bekam. Aber er war ein Arbeitstier.

Meine Mutter musste in eine kleine Wohnung umziehen, die sie von der kleinen Rente finanzieren konnte. Es war für mich viel Arbeit, die Wohnung und den Keller leer zu machen. Dies alles neben meinem Job bei Pelikan. Doch ich schaffte es. Auch wenn ich danach einfach nur fertig war. Und zwar fix und fertig. Körperlich wie geistig. Dass meine Mutter nun in einer anderen Wohnung lebte, ohne meinen Vater, rund 1 km von mir entfernt, war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch es ging.

2011 starben mein Opa und mein Onkel. Unabhängig voneinander. Aber das hatte mir dann auch gereicht. 2013 folgte ihnen meine Oma. Ich kannte diese Menschen mein Leben lang. Und nun gingen sie für immer innerhalb kurzer Zeit. 

2013 fing es an, dass meine Mutter in der Wohnung hingefallen war. Ich schob dies darauf, dass sie bis 2 Jahre zuvor noch den Hund hatte, mit dem mein Vater immer spazieren ging und sie nun dadurch gezwungen war, 2-3 mal täglich spazieren zu gehen. Nun ging sie kaum noch irgendwo hin, seit der Hund tot war. Das war vielleicht auch der Frust nach dem Tot ihrer Eltern und ihres Bruders. Also von mir Opa und Onkel (2011). Oma (2013).

Doch 2014 wurde dann festgestellt, dass sie einen Tumor auf der Leber hatte. Erst hieß es, sie hätte eine Leberzirrose. Dies hielten wir für schwachsinnig. Denn man verband dies meist mit Alkohol. Aber so viel Alkohol hatte sie nie getrunken. Mal eine Flasche Bier, nachdem mein Vater gestorben war, damit sie schlafen konnte, sonst in den Jahren mal eine Flasche Bier oder ein Glas von anderem Zeug. Doch man konnte nie sagen, dass sie dem Alkohol zugetan war. Aber 2014 wurde der besagte Tumor gefunden. Nachdem sie zum dritten mal in der Wohnung gefallen war, sich dabei Arm und Schulter gebrochen hatte, mehrere Monate im Krankenhaus lag, nach einem Amoniakschock auf die Intensivstation verlegt wurde und ich sie dort runter holen ließ weil ich wusste sie wollte keine lebensverlängernden Maßnahmen, kam sie ins Altersheim.

Ich fand das etwas seltsam, dass nun nach Druck vom Krankenhaus alles so schnell erledigt werden musste, doch ich fand ein Altersheim für sie innerhalb eines Vorortes von Düren und ließ sie dort hin bringen.

Dort war der erste Versuch nicht sehr gut, weil sie Probleme mit der Zimmernachbarin hatte. Dann kam sie im zweiten Anlauf zu einer Frau aufs Zimmer, mit der sie sich gut verstand. Sie sahen gemeinsam TV, hörten Musik, hatten einfach Spaß zusammen. Das gönnte ich meiner Mutter. Doch dann baute sie auch nach rund 4 Monaten ab. Ich hatte das zuerst auf eine Grippewelle bezogen, die auch in dem Heim vorherrschte. Sie redete wirres Zeug. Ich verstand nicht was sie meinte. Einmal kam ich in ihr Zimmer als ich sie wieder besuchen wollte. Sie sah mich rein kommen und fing an zu heulen. Ich tat dies mit einem Witz ab und sagte, "Ich hab doch noch gar nix gesagt!"

Es ging viele Wochen so, wenn ich bei ihr war, fing sie immer an zu heulen, ohne das es dafür einen ersichtlichen Grund gab. Auch sonst konnte ich kaum noch mit ihr halbwegs vernünftig reden.

Im Sommer musste sie dann ins Krankenhaus. Warum weiß ich jetzt nicht mehr, aber die Schwestern hatte bei ihr irgendwas gemerkt. Ich kam dann im Krankenhaus in ihr Zimmer, sie sagte direkt "Hol die Polizei!" Ich fragte warum? Sie: "Hol die Polizei!" Dies ging noch 2 mal. Ich sah da keinen Grund für. Ich ging dann raus und sagte, "Ich geh mal raus und ruf die Polizei an!" Ich fragte mich was das jetzt sollte. Ich denke mir jetzt im Nachhinein, sie wusste das ich früher öfter Polizei angerufen habe wenn es sein musste und damit kein Problem hatte.

Ich ging dann draußen zu einer Schwester und sagte, "Warum will meine Mutter das ich die Polizei anrufe?". Die Schwester meinte, meine Mutter war vorher auf einem anderen Zimmer mit einer demenzkranken Frau. Und die war die ganze Zeit dran sie wäre beklaut worden. Ich sagte "Ach so, jetzt versteh ich das." Da ich ja gemerkt hatte das mit meiner Mutter seit Monaten etwas nicht stimmt, hatte die Sommergrippe wohl bei ihr einiges verursacht. Dachte ich......

Ich musste daran denken, dass die Ärztin im Krankenhaus vor nem dreiviertel Jahr sagte, der Tumor auf der Leber wird eine Demenz bei meiner Mutter verursachen. Und das wollte ich dann mal testen. Als sie dann wieder im Heim war, fuhr ich mal 3 Wochen nicht dahin. Ich war bis dahin jede Woche bei meiner Mutter. Ob im Heim, im Krankenhaus oder zu Hause. Hatte sich nach dem Tod meines Vaters so eingebürgert bei uns.

Als ich nach 3 Wochen in das Zimmer kam, guckte meine Mutter mich an, und fing an zu reden als hätte ich grade vor 2 Minuten das Zimmer verlassen. Aber ich war ja 3 Wochen nicht da. Und dann wurde mir klar, die Demenz ist da. Vermutlich schon seit 4 Monaten. Nur hatte ich es nicht wahrhaben wollen. Aber das erklärte dann das seltsame Verhalten in den letzten Monaten.

Am 07.11.2015 bekam ich einen Anruf aus dem Heim. Die Frau sagte, es geht wohl nun mit meiner Mutter zu ende. Sie liegt im Bett und schläft, hatte vom Arzt auch schon Morphium bekommen. Ich rief meinen Onkel an und wir fuhren dort hin. Aber sie kriegte gar nicht mit das wir da waren. Denn sie schlief die ganze Zeit.

Meine Mutter verstarb am 07.11.2015 um 15.55 Uhr.

Ich vermute mal, diese Lebensunlust hat auch damit zu tun, dass innerhalb der Familie in so kurzer Zeit einige Leute verstorben sind. Ihre Eltern und ein Bruder. Ein paar Jahre vorher mein Vater / ihr Mann. Aber kann auch einfach nur an der Krankheit gelegen haben. Ich weiß es nicht.

Mit diesem Text möchte ich meinen Eltern eine Art "Denkmal" setzen. Sie haben nicht alles richtig gemacht. Ich habe auch nicht alles richtig gemacht in meinem Leben. Aber was ich geworden bin, habe ich auch zum großen Teil meinen Eltern zu verdanken. Und ich denke mal, es war nicht alles falsch, was sie aus mir gemacht haben.

 

 
 

Manfred Duyster - gestorben 01.06.2006 um 22.10 Uhr

Renate Duyster - gestorben 07.11.2015 um 15.55 Uhr

 

 

 

 

Wie lebte ich danach?

Nun lebte ich nur noch mein eigenes Leben. Mit über 50 konnte ich mich nun auf mich selber konzentrieren. Auf mein eigenes Leben. Es ist nicht schön, wenn die Eltern nicht mehr da sind. Denn sie prägen einen doch sehr. Es gibt auch viele Dinge, die meine Eltern sicher gerne noch mit mir erlebt hätten und es gibt auch Dinge, die ich ihnen gerne noch geboten hätte. Z.B. Ehefrau und 2 Kinder. Aber hat nicht sollen sein. Was ich nun tue, tue ich nur für mich.

Wir sind alle irgendwann an einem Punkt in unserem Leben, wo sich dieses verändert. Ob wir wollen oder nicht. Man wird älter und das Leben ändert sich. Man selber ändert sich auch. Man blickt zurück und stellt dabei fest, dass nicht alles so schlecht war wie man dachte. Sicher liegt es auch daran, dass man die negativen Dinge entweder nicht mehr so als negativ betrachtet oder diese einfach vergisst über die Jahre.

Solche einschneidende Erlebnisse wie wenn man die Eltern für immer verliert, sollte man als Startpunkt nehmen für ein neues Leben. Egal wie dieses aussieht. Aber es ist für einen selber besser.

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Das Infoportal ist das neue Portal, auf dem du Informationen findest aus verschiedenen Bereichen. Später wird auch wieder die Möglichkeit hinzukommen, viel Geld zu sparen im alltäglichen Leben.

Bei den Promis geht es um bestimmte Leute, die man kennen sollte. Aber auch um weitere Personen und Ereignisse aus der Promiwelt.

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Im Teil vom "Gesundes Essen" erfährst du welches Essen du zu dir nehmen musst um gewisse Krankheiten vorzubeugen. 

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Fazit: Bei Ralf Duyster erfährst du Infos aus verschiedenen Bereichen. Hier kannst du dich also über viele Dinge informieren. ​Das liegt nicht daran, dass ich so allwissend bin, sondern ich gehe mit offenen Augen durch die Welt.

Das Leben in der Verlängerung

Im April 2018 wäre mein Leben fast zu Ende gewesen. Ich war einige Male in der Wohnung umgefallen. Und ich wusste nicht warum. Denn es hat mir nichts weh getan. Beim 5. Mal konnte ich nicht mehr aufstehen. Mir fehlte die Kraft dafür. Und ich habe es nicht verstanden. Ich lag 3 Tage auf dem Boden in der Wohnung. Mir war klar, man kann ohne Essen einige Zeit überleben. Ohne Wasser aber nicht so lange. Und ich konnte ja auch nichts trinken.

Donnerstag Abend telefonierte ich noch mit einer lieben Freundin. Marion Ruthner. Aber ich sagte ihr nichts davon. Vermutlich weil ich es selber nicht verstanden habe. Wir telefonierten ganz normal wie immer. Nur mit dem Unterschied, dass ich schon auf dem Boden saß und nicht mehr hoch kam.

Als wir nach rund 2 Stunden fertig waren, wollte ich ins Bett. Ich kroch bis zum Bett. Und warf mein Handy ins Bett.

Doch ich kam dann nicht ins Bett. Ich lag dann auf dem Boden und dachte dann auch über mein Leben nach. Und ich kam zu dem Schluss, ich habe viel erlebt, viel erreicht, aber nun war es gut. Ich wollte dann einfach nur einschlafen und nie wieder aufwachen. Denn ich war ja sowieso alleine auf der Welt. 

Ich hörte einige Male das Telefon und mein Handy klingeln. Aber ich konnte ja nicht dran gehen. Das Telefon stand in der Ladestation auf dem Tisch und das Handy hatte ich ja vorher ins Bett geworfen, weil ich eigentlich schlafen wollte.

Mir war es also egal. Es sollte nur nicht weh tun. Aber das war jetzt hier auch nicht zu erwarten. Da ich sowieso niemanden mehr hatte weil alle tot waren, war es mir egal.

Nach 3 Tagen, am Samstag Abend, klingelte und klopfte es an meiner Wohnungstür. Es war die Polizei. Die Dame rief nach mir und ich konnte ihr durch die geschlossene Wohnungstür sagen was los war. Die Polizei rief dann die Feuerwehr, die die Wohnungstür aufbrach. Und dann standen 2 Rettungsanitäter neben mir und sprachen mit mir.

Dies war am 21.04.2018. Darum sehe ich diesen Tag als meinen anderen Geburtstag. Marion Ruthner, mit der ich ein paar Tage vorher noch telefoniert hatte und die ständig versuchte mich anzurufen, weil ich plötzlich nicht mehr online war, hatte bei der Polizei in Düren angerufen, weil sie mich nicht mehr erreichen konnte und ich auch nicht mehr im Internet anwesend war. Somit ist Marion meine Lebensretterin. Denn ohne sie, wäre ich heute nicht mehr da.

Ich wurde dann auf eine Bahre gelegt und nach unten zum Rettungswagen gebracht. Dann ging es zum Krankenhaus. Dort wurde ich dann 2 Wochen lang versorgt und behandelt. In der "Röhre" wurde festgestellt, dass ich eine Entzündung im Rücken habe, bei der 2. Untersuchung hieß es dann, ich hätte MS. Ich sagte noch zum Arzt, wie ich denn daran kommen soll? In meiner Familie gibt es keine MS. Also ich hatte es nicht geglaubt. Aber der Arzt sagte, das kann jeder kriegen. Nach der dritten Untersuchung wurde dann ein entzündeter Nerv genannt. Und das war dann auch für mich nachvollziehbarer. Das erklärte, warum ich in der Wohnung einfach umgefallen bin ohne Schmerzen zu haben.

Im Krankenhaus nach einer Woche war es so, dass mein Bettnachbar, ich glaube 78, sich Sorgen machte. Denn seine Frau wollte an dem Tag kommen. Aber sie kam nicht. Er ging auch einige Male raus in den Flur um zu gucken ob sie kommt. Natürlich vergeblich. Er wollte dann seinen Sohn anrufen und seine Schwiegermutter. Ob die was wissen. Aber er war so nervös, dass er nicht wirklich die Nummern wählen konnte. Ich bot ihm dann an ihm zu helfen und für ihn anzurufen. Er hatte über 10 Jahre vorher einen Flugzeugabsturz überlebt, aber nun hatte er wieder Probleme, weshalb er im Krankenhaus war. Ich rief dann in seinem Umfeld an, aber niemand wusste etwas oder ich konnte niemanden erreichen. Ich bot ihm dann an, ich könnte bei der Polizei anrufen damit die das mal prüfen. Ob die Frau einen Unfall hatte oder was da passiert ist. Später waren 2 Beamte bei uns im Zimmer. Mein Bettnachbar war zu nervös um vernünftig zu sagen was los war. Also da half ich ihm auch und sagte den Beamten um was es ging.

Später kam raus, die Frau hatte versucht sich zu Hause umzubringen mit Tabletten. Sie wurde aber gerettet. Sie kam ins Krankenhaus auf Intensivstation. Der Mann war auch nachher mit mir in der gleichen Reha, er erzählte mir nach 2 Monaten etwa, es ging seiner Frau wieder gut. Irgendwann als er bald nach Hause sollte, saß ich mit meinem Rollstuhl, den ich dort benutzte, vor den Aufzügen. Einfach so um nachzugrübeln über mein Leben. Ich saß dort oft einfach so irgendwo rum. Auf einmal hielt der Aufzug auf meiner Etage an, die Tür öffnete sich weil jemand ausstieg, ich sah den besagten Mann mit seiner Frau. Ihr ging es also wieder gut. Er sagte zu ihr, "Guck, da isser" und zeigte auf mich, die Frau winkte mir zu, ich ihr auch. Es war gut, zu sehen das sie wieder fit war.

Die Reha

Nach 2 Wochen Krankenhaus ging es direkt in die Reha. In der Nähe von Euskirchen. Dort fuhr ich die ersten Wochen erst mal mit dem Rollstuhl rum. Ich hatte Therapien. Aber in meinem Einzelzimmer hatte ich dann auch die Ruhe um über das Geschehene nachzudenken. Das bleibt nicht ohne Folgen, wenn man mit dem Leben abgeschlossen hat. Ich saß auch oft im Rollstuhl unten in der Haupthalle oder auf meiner Etage in einer Ecke wo es nach draußen ging. Ich wollte aber auch über mein Leben nachdenken.

Ich wusste ja, irgendwas stimmt mit mir nicht. Mir war nur nicht klar, was. Ich wollte dann ein Gespräch mit einer Psychologin. Nach 10 Minuten sagte sie schon, ich hätte eine Depression. Und damit war mir auch klar warum ich, als ich am Boden lag in meiner Wohnung, mich aufgegeben und mit dem Leben abgeschlossen hatte.

In der Reha sorgten die Therapeuten dafür, dass ich wieder gehen konnte. Zwar nur am Rollator, aber ich konnte wieder gehen. Daher war das ein Erfolg. Auch wenn ich mich über viele Dinge in dem Gebäude aufgeregt habe. Dementsprechend ist auch eine Patientenumfrage ausgefallen. Also alles andere als positiv.

Nach der Reha ging es in ein Pflegeheim. Im Krankenhaus hatte ich dafür gesorgt, dass ich eine Betreuerin bekam und die musste auch noch das ein oder andere in meiner Wohnung regeln. Daher kam ich erst mal ins Pflegeheim, in Kurzzeitpflege. Auch dort hatte ich ein Einzelzimmer und konnte weiter über mich und mein Leben nachgrübeln. Allerdings hatte ich das Einzelzimmer nur die ersten 4 Wochen. Dann wurde mein Aufenthalt verlängert. Auch weil meine Betreuerin sich den Fuß gebrochen hatte und das verzögerte alles rund um meine Wohnung.

Da aber mein Einzelzimmer dann verplant war, kam ich auf ein Doppelzimmer mit einem 92jährigen Mann. Ich hatte zwar keine nennenswerten Probleme mit ihm, aber das passte natürlich absolut nicht. Und ich war wegen vielen Dingen total genervt. Aber ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Mein Vorwurf richtet sich an die Dame, die die Zimmer belegt. Es gibt Leute, die bei mir auf immer und ewig ausgeschissen haben. Und das ist hier der Fall. In dieses Heim werde ich sicher nie wieder gehen. Ich erwähne den Namen aber nicht. Denn es ist keiner Erwähnung wert.

Als die Zeit im Pflegeheim endete, meinte meine Betreuerin, dass ich danach in die LVR Klinik sollte wegen der Depression. Aber das habe ich dann abgelehnt. Ich wollte wieder nach Hause. 5 Monate Abwesenheit war genug. Und besonders die letzten 2 Monate auf dem besagten Doppelzimmer. Die hatten mir den Rest gegeben. Ich sagte mir immer, ich wäre im April fast gestorben und hatte mit meinem Leben abgeschlossen. Warum soll ich mir das dann auch noch antun? Auf keinen Fall. Das ich mich dort mit Medikamenten vollpumpen lasse, das muss auch nicht sein.

Ich kam also wieder nach Hause. Ein Taxi brachte mich nach Hause. Der Taxifahrer hatte keine Zeit mir zu helfen. Also musste ich von der Straße über das Gelände bis zur Haustür, durch den Flur, in den Aufzug und dann in meine Wohnung alleine. Ganz schön nervig und anstrengend, wenn man Rollstuhl und Rollator mit schieben muss und man nicht wirklich gut gehen kann. Da war ich schon bedient bevor ich zu Hause war.

Als ich in der Wohnung ankam, musste ich mich erst mal wieder neu orientieren. War doch eine lange Zeit, die 5 Monate. In der Zeit ist viel passiert. Und nun konnte ich endlich zur Ruhe kommen.

Aber so einfach war das auch nicht. In den ersten 2 Wochen kam jeden Morgen der Pflegedienst vom Roten Kreuz und brachte mir meine Medikamente für den Tag. Das wurde dann auf einmal pro Woche gelegt. Jeden Tag bekam ich Essen auf Rädern. Denn wie im Krankenhaus festgestellt wurde, waren meine Blutwerte alles andere als gut. Es waren kaum noch Vitamine im Blut. Was wohl auf meine einseitige Ernährung in den letzten Jahren zurück zu führen war. Diese war sehr einseitig weil mich die Ereignisse der letzten Jahre doch ziemlich runtergezogen haben. Und mit dem Essen auf Rädern bekam ich meine benötigten Vitamine und Spurenelemente.

Inzwischen bekomme ich auch Physio, die mir vom Neurologen verschrieben wird. Die Dame kommt einmal die Woche zu mir nach Hause. Dies tut mir gut, auch wenn nicht alles wieder gut wird wie es mal war.

2019 bin ich einige male wieder umgefallen. Im Krankenhaus wurde ich in der Notaufnahme mit Schmerzmittel vollgepumpt und konnte abends wieder nach Hause. Beim letzten mal, ende 2019, sagte ich zum Arzt ob ich nicht mal da bleiben könnte, damit mal vernünftig untersucht wird warum ich ständig umfalle. Er nahm mich dann auch auf. Ich blieb rund 2 Wochen dort. Aber es wurde nichts Konkretes rausgefunden. Ich war dann im Pflegeheim für 4 Wochen in Kurzzeitpflege.

Dabei hatte ich auch ein lustiges Erlebnis. Schräg gegenüber war eine ältere Frau, die rief ständig "Hallo". Eine Schwester sagte mir, dass die Frau Demenz hat und nicht in der Lage war sich zu merken, den Rufknopf zu drücken. Darum rief sie ständig nach den Schwestern. Mich störte es nicht. Ich fands nur lustig. Für die Frau war es sicher nicht so lustig.

Eines Tages wollte ich eine Runde über den Flur gehen um mich zu bewegen. Ich ging zur Tür raus und wollte dann links rum über den Flur. Ich hörte dann von rechts "Hallo". Ich guckte, es war offenbar die Frau von gegenüber. Ich sagte "Hallo", Sie auch wieder "Hallo". Ich fragte, "Kann ich Ihnen helfen?" Sie meinte "Ich will nach Hause." Ich guckte auf das Namensschild neben der Tür und fragte, "Sind sie Frau XXX?" Sie bejahte. Ich sag "Ihr Zimmer ist hier." und zeigte auf die Tür. Sie fragte ob ich ihr helfen kann. Weil ihr wohl die Kraft fehlte einen Rollstuhl zu fahren. Ich ging dann zu ihr und schob mir der rechten Hand den Rollstuhl und mit der linken Hand meinen Rollator. An der Tür angekommen, schob ich sie rein und zog meinen Rollator hinter mir her.

Im Zimmer meinte sie dann, sie müsse aufs Klo. Ob ich ihr mal helfen kann. Ich guckte etwas verwundert. Sie hatte einen Toilettenstuhl im Zimmer stehen. Sie meinte dann, ich sollte ihr helfen die Hose auszuziehen. Ich sagte, "Ne das geht nicht. Ich bin kein Pfleger." Sie meinte, doch das könnte ich machen. Das währe ok. Ich sag ne da müssen sie eine Schwester rufen. Sie meinte das würde zu lange dauern, ich brauch ihr nur zu helfen die Hose runter zu ziehen. Sie kann die selber auf machen.

Ich habe dann irgendwas an ihrem Rollstuhl gemacht, was weiß ich nicht mehr. Die Fußstützen umgeklappt glaub ich. Und sah mich um wo ihr Rufknopf ist. Ich wollte nicht da nach ner Schwester überm Flur rufen. Die Zimmertür war ja noch offen. Dann kam eine Schwester rein. Mir entglitt der Satz "Gott sei dank, Sie sind da!" Sie ging zu der älteren Frau und ich ging sofort raus aus dem Zimmer. Ich war froh, dass sich die Situation so erledigt hatte.

2 Tage später, ich hatte wie immer meine Zimmertür offen als ich TV guckte. Die ältere Frau kam im Rollstuhl dann an meine Tür. "Hallo" Ich: "Hallo" Sie: "Hallo". Ich musste so grinsen. Sie meinte ich würde auch immer alleine hier sitzen. Ich sag ich will ja auch allein sein. Sie meinte das ist auch nicht gut von den Schwestern das die mich immer so alleine lassen. Ich grinste und sagte, "Ich will ja alleine sein. Also alles gut." Sie rollte dann weiter über den Flur im Rollstuhl. Ich musste grinsen. Ich hörte wie sie ein paar Zimmer weiter die Zimmertüren einfach aufmachte. Ich musste noch breiter grinsten. Eine Schwester kam vorbei und fragte ob sie meine Tür schließen soll. Die Frau XXXX ist hinten einfach in ein Zimmer rein gegangen. Ich sagte, "das ist kein Problem. Die war ja schon bei mir an der Tür." 😆

Kurz darauf hörte ich den Feueralarm. Da ich mir denken konnte was das war blieb ich auch ganz ruhig sitzen und kicherte vor mich hin. Denn hinten waren solche grünen Kästen an der Tür zum Treppenhaus, die man auf Seite klappen muss um die Türklinke runter zu drücken. Und die Kästen machten dann bekanntlich Alarm. Dann lief auch eine Schwester über den Flur um zu sehen was da los war. Ich hörte dann böse Worte und die Schwester ging schnellen Schrittes zurück um den Schlüssel zu holen damit sie den Alarm ausmachen kann.

Die Pflegerinnen und Pfleger haben es nicht leicht mit solchen Sonderfällen.

Ich bekam auch Besuch von Monika, einer guten Freundin aus Eschweiler. Sie hatte mich gefunden als ich in der Wohnung auf dem Boden lag. Wir waren für den Tag verabredet und sie wollte zu mir kommen. Aber dann stand sie vor meiner Wohnungstür und kam nicht rein. Ich sagte ihr dann durch die Wohnungstür, sie sollte dem Hausmeister bescheid sagen, weil der einen Zweitschlüssel zu meiner Wohnung hat. Nun besuchte sie mich mit ihrem Ex-Mann im Pflegeheim.

Und ich bekam auch Besuch von einer Ex-Kollegin im Baumarkt, wo ich meine Lehre gemacht habe, 30 Jahre früher. Ist schon ein Vorteil, wenn man so nah bei Düren in Kurzzeitpflege ist.

2 Wochen Krankenhaus, dann wieder in Kurzzeitpflege für einen Monat, und dann konnte ich wieder nach Hause. Erst war auch alles ok. Aber nach 2 Wochen merkte ich, dass es wieder im Rücken "drückte". Und dann dachte ich mir, bevor das jetzt wieder passiert, dass ich umfalle, setze ich mich in den Rollstuhl. Denn den hatte ich 2018 schon bekommen. Er stand immer im Flur als Mahnmal, um mir klar zu machen, dass ich dort nie rein will.

Tja, nun setzte ich mich da rein um nicht wieder umzufallen. Lange Rede - kurzer Sinn: Ich habe selber rausgefunden, dass es wohl an einem Nerv im Rücken liegen muss. 2018 wurde zwar auch gesagt das ein Nerv entzündet war. Aber ich habe dann ausgefunden, dass wohl ein Nerv immer wieder entzündet ist. Wenn ich morgens wach werde muss ich erst mal auf der Bettkannte sitzen, mich dehnen und bewegen. Irgendwann knackst es im Rücken. Wenn es geknackst hat, weiß ich, jetzt kann ich aufstehen. Es tut nichts weh. also kann es nur ein nerv sein. Und das Knacken kommt natürlich von einem Wirbel. Und seitdem ich nun im Rollstuhl sitze und weiß, wie ich mich bewegen muss, ist alles gut.

Es ist schon merkwürdig, dass ich auf sowas selber kommen muss, und das dies nicht im Krankenhaus rausgefunden wurde. Aber ok,

Nun bekomme ich jede Woche Physio. was sehr gut tut. Die Dame kommt nach hier. Das erleichtert mir das Ganze ungemein.

Nun sitze ich also vorwiegend im Rollstuhl, Aber ich muss sagen, ich bewege mich im Rollstuhl mehr als am Rollator. Klingt komisch, ist aber so. Weil ich weiß ich kann nicht umfallen und ich bin schneller in die Küche gerollt als mit dem Rollator gegangen. Also hat das Teil wirklich Vorteile für mich. Auch wenn ich nie dort drin sitzen wollte.

Zudem hat mir meine Physio Dame, Janine, auch erklärt das die Wirbel sich nach dem Liegen mit Wasser füllen müssen. Dementsprechend verhalte ich mich, besonders morgens.

Leben mit MS

Es ist nicht mehr mein altes Leben. Früher hab ich Kampfsport gemacht, war ständig unterwegs. Konnte hingehen- und fahren wo ich wollte. Heute ist das nicht mehr so. Ich bin zu 80% behindert. Bin in Frührente. Es wird nie wieder wie es mal war. Aber ich versuche trotzdem, das Beste draus zu machen.

Die Physio kommt zu mir nach Hause, eine Haushaltshilfe kommt um mir im Haushalt zu helfen, Medikamente werden mir vom Pflegedienst gebracht.

Es ist also alles geregelt. Und wenn Corna irgendwann vorbei ist, werde ich auch wieder vor die Tür gehen. Ansonsten habe ich mich selber in Quarantäne gesetzt. Da ich wegen der Depression eh kein Verlangen habe raus zu gehen, kann mich Corona nicht sonderlich belasten. Wenn ich Besuch habe, halte ich Abstand und Lüfte. Ich habe mein Leben nun so eingerichtet, dass alles passt.

Früher motivierter Kampfsportler, heute depressiver Rollstuhlfahrer. So kann es gehen, im Leben. Aber Betriebswirt werde ich immer bleiben. Auch als Frührentner. :-)

Und ich habe auch für mich festgestellt, dass ich manche Leute gar nicht mehr sehen muss, die ich früher öfter gesehen habe. Bevor ich mir manche Gesellschaft noch mal antue, bin ich lieber alleine. 

Was ich sagen und der Welt mitteilen will, dass kann ich hier über meine Seite machen. Wen es interessiert, kann es lesen. Wen nicht, - schönes Leben wünsch ich dir.

Mir ist auch klar, dass kaum jemand diesen Text hier bis zum Ende gelesen hat. Den werden nur wenige lesen, denen es wirklich interessiert was ich so mache und gemacht habe. Aber da kann ich auch nur sagen: Du bist es nicht wert, dass ich mich mit dir beschäftige. 

Aber wenn du das jetzt hier auch noch gelesen hast, dann meine ich dich nicht. :-) 

 

UPDATE:

Im August 2022 war ich in der Badewanne duschen, wie immer. Als ich aus der Wanne rausstieg, stand ich mit dem rechten Bein auf den Boden und hörte es knacken. Ich guckte, wo ich da drauf getreten war. Dann knackte es nochmal und das Nächste was ich dann mitbekam war, dass ich am Boden lag. Ich war etwas verwirrt, weil ich nicht wusste was ich jetzt auf dem Boden machte. Ich sah dann an meinem Bein runter. Der Unterschenkel war total verdreht. Also meine Oberschenkel zeigten in die richtige Richtung. Aber mein rechter Unterschenkel zeigte nach schräg oben. Mein Fuß was also in Höhe meines Knies. Aber es tat mir nichts weh. Ich sah es nur und verstand es nicht. 

 

Weiteres dazu hatte ich schon mal in einem Artikel geschrieben. Den kannst du hier lesen.


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